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Axel Brakhage ist neuer Präsident der VAAM

Der Jenaer Mikrobiologe Prof. Dr. Axel Brakhage ist neuer Präsident der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM). Brakhage – Inhaber des Lehrstuhls für Mikrobiologie und Molekularbiologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Leiter des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut – steht damit der mitgliederstärksten mikrobiologischen Fachgesellschaft Deutschlands vor. Er wurde anlässlich der Hauptversammlung der Gesellschaft auf der soeben zu Ende gegangenen VAAM-Jahrestagung in Bochum in das Amt gewählt.

Der VAAM gehören etwa 3000 mikrobiologisch orientierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an. Hauptanliegen der Gesellschaft ist der wissenschaftliche Informationsaustausch mit dem Ziel, die Forschungsergebnisse der Mikrobiologie zum Wohl der Gesellschaft und der Umwelt umzusetzen. Mitglieder der VAAM arbeiten in nationalen und internationalen Gremien und Kommissionen mit und sind geschätzte Ansprechpartner für Fragen aus der Politik und Öffentlichkeit. Die mit internationaler Beteiligung stattfindende Jahrestagung der VAAM dient der Diskussion neuester Forschungsergebnisse und der Anknüpfung von Kooperationen. Sie ist ein wichtiges Forum für den wissenschaftlichen Nachwuchs auf dem Gebiet der Mikrobiologie.

Brakhage (Jahrgang 1959) studierte Biologie in Münster und ging nach einem Forschungsaufenthalt am Pariser Institut de Biologie Physico-Chimique zur Promotion an das Institut für Mikrobiologie in Münster. Nach einer Industrietätigkeit bei der BASF AG und einer zweijährigen Postdoc-Zeit in England leitete er eine Nachwuchsgruppe im Labor von August Böck an der Universität München. Er habilitierte 1996 in Mikrobiologie und war von 1998-2001 C3-Professor an der TU Darmstadt sowie von 2001-2004 C4-Professor an der Universität Hannover. Beschäftigte er sich zunächst mit bakteriologischen Themen, so wechselte er 1990 den Forschungsgegenstand. Seither arbeitet er an den molekularbiologischen Grundlagen der Biosynthese von Naturstoffen in Pilzen. Weiterhin untersucht Brakhage die Mechanismen der Krankheitsauslösung durch human-pathogene Hyphenpilze, insbesondere von Aspergillus fumigatus. Mit der Neuprofilierung des Hans-Knöll-Instituts und dem Aufbau der im Exzellenzwettbewerb erfolgreichen Graduiertenschule Jena School for Microbial Communication gelang es Brakhage gemeinsam mit seinen Fachkollegen, Jena zu einem markanten Wissenschaftsstandort der Mikrobiologie in Europa zu entwickeln.

Brakhage war mehrere Jahre Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der VAAM und im Jahr 2006 Präsident der erfolgreichen VAAM-Jahrestagung in Jena. In den vergangenen zwei Jahren hatte er das Amt des 1. Vizepräsidenten der VAAM inne. Außerdem ist er Mitglied des Fachkollegiums Mikrobiologie der DFG und gehört dem Hochschulrat der Friedrich-Schiller-Universität Jena an. 2008 wurde Brakhage zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.

Informationen zum HKI (www.hki-jena.de)
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Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut - wurde 1992 gegründet und gehört seit 2003 zur Leibniz-Gemeinschaft. Die Wissenschaftler des HKI befassen sich mit der Infektionsbiologie human-pathogener Pilze. Sie untersuchen die molekularen Mechanismen der Krankheitsauslösung und die Wechselwirkung mit dem menschlichen Immunsystem. Neue Naturstoffe aus Mikroorganismen werden auf ihre Wirksamkeit gegen Pilzerkrankungen untersucht und zielgerichtet modifiziert.

Das HKI verfügt derzeit über fünf wissenschaftliche Abteilungen, deren Leiter gleichzeitig berufene Professoren der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) sind. Hinzu kommen fünf Nachwuchsgruppen und fünf Querschnittseinrichtungen mit einer integrativen Funktion für das Institut, darunter das anwendungsorientierte Biotechnikum als Schnittstelle zur Industrie. Zur Zeit arbeiten etwa 280 Menschen am HKI, darunter 93 Doktoranden.

Informationen zur Leibniz-Gemeinschaft (www.leibniz-gemeinschaft.de)
Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 86 Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesamtgesellschaftlich relevante Fragestellungen strategisch und themenorientiert. Dabei bedienen sie sich verschiedener Forschungstypen wie Grundlagen-, Groß- und anwendungsorientierter Forschung. Sie legen neben der Forschung großen Wert auf wissenschaftliche Dienstleistungen sowie Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Sie pflegen intensive Kooperationen mit Hochschulen, Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Das externe Begutachtungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft setzt Maßstäbe. Jedes Leibniz-Institut hat eine Aufgabe von gesamtstaatlicher Bedeutung. Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen etwa 14.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sind ca. 6.500 Wissenschaftler, davon wiederum 2.500 Nachwuchswissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,1 Mrd. Euro, die Drittmittel betragen etwa 230 Mio. Euro pro Jahr.

Weitere Informationen:
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Dr. Michael Ramm, Pressestelle
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI)
19.03.2009