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Rothenstein und Jena schaffen Raum für Unternehmen

Gemeinde- und Stadtspitze stellen Details zum interkommunalen Gewerbegebiet vor

„Win-Win“ und eine gemeinsame Leistung durch ein gutes Miteinander – so fassten alle Beteiligten den Beschluss um das neue gemeinsame Gewerbegebiet für Jena und Rothenstein zwischen der neuen und ehemaligen Bundesstraße 88 zusammen. Die Fläche ist das erste gemeinsame Gewerbegebiet der Stadt mit einer Umlandgemeinde und soll idealerweise als „Blaupause“ für weitere Kooperationen dienen. Am Donnerstag stellten der Jenaer Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche, der Rothensteiner Bürgermeister Matthias Kühne und weitere Partner Details und einen ersten Zeitplan für die rund 6,5 Hektar Ansiedlungsfläche vor.

Viel Platz für Unternehmen, auf dem sich perspektivisch wachstumsstarke lokale Firmen oder Investoren von außerhalb niederlassen können. „Rothenstein allein hätte weder den Eigenbedarf noch die Mittel für ein zusätzliches Gewerbegebiet in dieser Größe gehabt“, so der Rothensteiner Bürgermeister Matthias Kühne. „Gemeinsam mit der Stadt haben wir hier in einem gleichberechtigten Prozess eine Win-Win-Situation für beide Gebietskörperschaften geschaffen.“ Laut Jenaer Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche hat die neue Gewerbefläche  Pilotcharakter: „Wir haben bewiesen, dass eine Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Stadt und Umland sehr gut möglich ist und zu einem hervorragenden Ergebnis führen kann. Ein fairer Austausch und Ausgleich bringt starke Vorteile für beide Seiten“, so Nitzsche.

Dieser faire Ausgleich sieht vor, dass die Gemeinde Rothenstein die komplette Grundsteuer aus dem neuen Gebiet erhält und 35 Prozent der zu erwartenden Gewerbesteuer. Die restlichen 65 Prozent Gewerbesteuer gehen an die Stadt Jena, die allerdings auch sämtliche Erschließungskosten trägt.

Start der bedarfsgerechten Entwicklung noch in diesem Jahr

Neuer Eigentümer der Fläche ist konkret die städtische JenA4 GmbH, die bereits das gleichnamige Gewerbegebiet in Lobeda erschlossen hat und deren Geschäftsführer Martin Pfeiffer bei der Erschließung in Rothenstein ähnlich vorgehen will: „Wir entwickeln das Gebiet nach Bedarf, je nach Unternehmensanfrage und gewünschten Bedingungen“, so Pfeiffer.  Laut Pfeiffer soll das Planverfahren für die Fläche noch in diesem Jahr beginnen und rund ein bis zwei Jahre dauern. Ab 2021 oder 2022 könnte dann mit dem Bau von Straßen und der Medienversorgung begonnen werden. „Wir gehen davon aus, dass 2022 oder 2023 hier ein Unternehmen seinen ersten Spatenstich durchführt“, so der JenA4-Chef.

Vermarktet und betreut wird die Fläche durch die Wirtschaftsförderung Jena. Markus Henkenmeier, Leiter des Wirtschaftsservice bei JenaWirtschaft, lobt die guten Bedingungen vor Ort: „Die Fläche grenzt direkt an das Gewerbegebiet Maua an und bietet damit alle Vorteile des Jenaer Südraums: direkte Autobahnanbindung, die Nähe zu Dienstleistern und Zulieferern aus den Jenaer Gewerbegebieten Jena21 und JenA4 und natürlich auch zu den beiden Hochschulen.“ Außerdem sei es strategisch wichtig, Potentialflächen vorzuhalten und damit eine Reserve für die Stadt „in der Hinterhand“ zu haben. Denn die Flächenanfragen der wachstumsstarken Jenaer Unternehmen sind laut Henkenmeier gleichbleibend hoch.